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5. Die Feuerwehr fordert ein zeitgemäßes Gerätehaus

5. Die Feuerwehr fordert ein zeitgemäßes Gerätehaus

 

Trotz teilweiser Neuausstattung traten für die Wehr mit der Zeit dringend zu lösende Probleme auf. So beantragte sie beim Magistrat bereits im Jahre 1905 die Anschaffung einer längeren mechanischen Leiter und ebenfalls den Neubau eines Gerätehauses. Manches wurde in der Folgezeit verwirklicht, so auch die Ausrüstung mit einigen der seinerzeit entwickelten "Minimax"- Handfeuerlöscher. Doch für das neue Gerätehaus mussten noch Jahrzehnte vergehen. Bereits 1899 stand Gymnasial-Turnlehrer Franz Fink als Oberführer an der Spitze der Wehr. Seit dem Jahr 1905 besaß die Stadt ein Ortsstatut zur Regelung des Feuerlöschdienstes. Zur gleichen Zeit trat eine Kreis-Feuerpolizei- und Löschordnung in Kraft. Der Neuruppiner Wehrführer wurde auch mit den Aufgaben des Kreisbrandmeisters betraut. Das fast dreißigjährige Wirken von Fink für die Wehr der Stadt, bei der Organisation eines zeitgemäßen Feuerlöschwesens sowie bei der Bildung weiterer freiwilliger Feuerwehren im Kreis Ruppin war sehr verdienstvoll. Seit Jahrzehnten ist die "Feuerwache" in der Schinkelstraße für die Bürger der Kreisstadt ein Begriff. Doch bis zum Bau dieses Gerätehauses war es ein langer und schwieriger Weg.

 

Im September 1926 musste ein Brand am jetzigen Sparkassenstandort Schinkelstraße bekämpft werden - jedoch ohne die Löschwasserprobleme von 1897.

 

 

Endlich Abschied vom bisherigen Spritzenhaus an der Klosterkirche 1927. (2. v. L. Otto Schmidt)

Als die Turnerfeuerwehr entstand, existierten für die Unterbringung der städtischen Spritzen und Löschgerätschaften zwei Spritzenhäuser. 1877 entstand ein Ersatzbau auf der Fläche hinter dem Südteil der Klosterkirche und 1884 erfolgte der Umbau des Gebäudes. Der Steiger- und Schlauchturm befand sich an der Seeseite. Dieses Spritzenhaus mit ausgemauertem Fachwerk bot für die gesamte Löschtechnik Platz. Dazu gehörten vor allem sieben große und eine kleine Spritze, 19 Wasserwagen, ein Eimertransportwagen, Leitern und andere Geräte. Bereits 20 Jahre später musste der Magistrat die Dringlichkeit eines neuen Spritzenhauses anerkennen, doch praktisch geschah nichts. Durch den Ersten Weltkrieg wurde die Lösung des Problems dann weiter verzögert.

 

Die neue Feuerwache in der Schinkelstraße gehörte zu den modernsten

in der Provinz Brandenburg und diente 70 Jahre unverändert ihrem Zweck.

(Foto aus dem Jahr 1927)  

 

In der Zeit der Weimarer Republik ging das Bemühen der Wehr um ein anderes Gerätehaus weiter. Die Zuweisung von zwei weiteren Räumen im Siebmannstift (Karl-Marx-Str. 33) gestattete wenigstens wieder die trockene und ordnungsgemäße Unterbringung der persönlichen Ausrüstung der Wehrmänner. Angesichts der Baufälligkeit des Spritzenhauses sowie der Tatenlosigkeit der Behörden fand die Geduld der Feuerwehr nun ein Ende. Fast die gesamte Wehr folgte Oberbrandmeister Otto Schmidt. Dieser hatte erklärt, deshalb den aktiven Dienst quittieren zu wollen. Der Magistrat reagierte jetzt schnell. Bald darauf waren Standort, Planung und Finanzierung geklärt, so dass die Wehr ihren Entschluss zurücknehmen konnte. Das neue Gerätehaus entstand in der Schinkelstraße an der ehemaligen "Ludwigskaserne" . Beim Richtfest wurde eine Bleikassette mit Schriftstücken und Fotos zur Geschichte der Feuerwehr und der Stadt eingemauert. Die Übergabe des Gebäudes an die Wehr erfolgte am 15. Juni 1927. Neuruppin verfügte nun über ein modernes, großzügiges und zweckmäßiges Feuerwehrdepot. Die große Fahrzeughalle mit je vier vorder- und rückseitigen Toren, der hofseitig eingebaute Steigerturm einschließlich Schlauchtrocknungsanlage, entsprechende Diensträume sowie acht Wohnungen ermöglichten der Wehr beste Ausbildungs- und Einsatzbedingungen. 70 Jahre erfüllte das Gebäude allein seinen Zweck, inzwischen ist es in den sich seit 1997 anschließenden Neubau einbezogen.

 

1. Der große Stadtbrand und das Feuerlöschwesen 2. Der Beginn der freiwilligen Brandbekämpfung
3. Die Turner-Feuerwehr bewährt sich 4. Das Wachstum der Stadt verlangt eine neue Feuerlöschorganisation
5. Die Feuerwehr fordert ein zeitgemäßes Gerätehaus 6. Motorkraft ersetzt den Pferdezug
7. Die Neuruppiner Wehr im Kriegseinsatz 8. Der Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg
9. Die Stellung und Verantwortung der Wehr ändert sich 10. Die Neuruppiner Wehr ist leistungsstark
11. Kameradschaft und Tradition prägen die Wehr 12. Die Neuruppiner Brandschützer in den Wendejahren 1989/-90