8. Der Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg
8. Der Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg
Bereits im Sommer 1945 bestand wieder eine - wenn auch kleinere - Freiwillige Feuerwehr (FFw). Außerdem hatte die neue Stadtverwaltung hauptamtliche Mitarbeiter für den Brandschutz eingestellt, die uniformiert und als Berufsfeuerwehr bezeichnet wurden. Im August betrug die Stärke sieben Mann. Zu ihren Aufgaben gehörten die Wartung und Pflege der Fahrzeuge und Geräte sowie auch Brandschutzkontrollen. Bei Alarm wurde mit entsprechender Technik ausgerückt, bei Bedarf zusätzlich mit Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr. Beide Einheiten standen unter dem Kommando des langjährigen Wehrangehörigen und neuen Leiters der FFw Rudolf Köppen. Ein erster kurzer Bericht über die FFw nach 1945 ist im ehemaligen Protokollbuch der Wehr unter dem 23. Juli 1946 enthalten. Bei dieser Dienstversammlung waren bereits 44 Kameraden anwesend. Leider gibt es keine inhaltlichen Angaben zum Tätigkeitsbericht der Wehr für das vergangene Jahr. Vermerkt wird jedoch die Wahl von M. Pawlowski zum neuen Wehrführer und von A. Gotthardt als Stellvertreter. Auf der Stadtverordnetenversammlung am 11. September 1947 gab Bürgermeisterin Trude Marx einen Rechenschaftsbericht. Er enthält auch Angaben über die Tätigkeit der Neuruppiner Feuerwehr für die Zeit vom 1. Oktober 1946 bis zum 1. September 1947. Danach bestand diese aus der Freiwilligen Feuerwehr und einer Berufsfeuerwehr mit einer Stärke von 42 bzw. sieben Mann. Im betreffenden Zeitraum rückte die Feuerwehr zu 160 Brandeinsätzen aus, darunter zu 72 Gebäude- und 81 Waldbränden. Letztere entstanden nicht selten durch umher liegende Munition aus den letzten Kriegstagen. Zum Beispiel erlitt ein Mitglied der FFw im Sommer 1947 eine Verwundung infolge einer Minenexplosion.
Jahrzehntelang war das Training mit Hakenleitern am Schlauchturm Bestandteil der praktischen Ausbildung (Foto um 1955) |
Dieses Vorkriegslöschgruppenfahrzeug gehörte zu der bei Kriegsende geretteten Löschtechnik. (Foto um 1953) |
Doch auch in der Stadt hatte sich die Feuerwehr zu bewähren. So heißt es in dem Bericht: "Kein sehr gefährlich aussehender Brand mitten in der Stadt hat gezeigt, wozu die Feuerwehr der Stadt in der Lage war. Sie hat sieben Stunden an der Löschung und Beseitigung des Brandherdes gearbeitet." Die Wehr hat aber "angesichts dessen, dass sie über die bestausgebildeten Leute und über das meiste Material verfügte, die Löscharbeit auch zum großen Teil für den Kreis Ruppin übernommen". Besondere Einsatzbereitschaft verlangte der Großbrand einer Rohrgewebefabrik in der Fehrbelliner Straße im April 1948. Die Feuerwehr verfügte zu dieser Zeit u. a. über drei Einsatzfahrzeuge, ein Fahrzeug mit Rettungsleiter, 2685 laufende Meter Schlauch sowie Strahlrohre.
Zu den über 160 verschiedenartigen Einsätzen im ersten Halbjahr gehörten auch 29 Krankentransporte. Noch immer standen die Waldbrände an erster Stelle. Zunehmender Materialverschleiß und fehlende Ersatzteile beeinträchtigten jedoch die Einsatzfähigkeit.
Die Wehr kam auch außerhalb des damaligen Kreises Ruppin zum Einsatz, |